Die O-Line ist eine Einheit. Das sind 5 Leute, die sich bis auf Letzte vertrauen müssen.

Es gibt ein neues und trotzdem altbekanntes Gesicht an der Sideline der Graz Giants.
Der ehemalige Team-Center Daniel Feichter verstärkt das Team seit heuer als O-Line-Coach.

 

 

Hallo Daniel, willkommen zurück bei den Giants! Erzähl uns:

Wie kommt es, dass du wieder an unserer Sideline coachst? Was hast du gemacht, nachdem du als aktiver Spieler aufgehört hast?


DF: „Nach meiner aktiven Karriere, die ich 2015 verletzungsbedingt beenden musste, hab ich mich drei Jahre lang voll und ganz meiner Familie gewidmet. Ich hab inzwischen drei Kinder, das hätte sich mit Arbeit und aktivem Footballspielen nur sehr schwer vereinbaren lassen.
Nachdem ich 2013 schon bei der Jugend der Giants die O-line gecoacht hab, durfte ich dann 2018 bei den Styrian Bears als OL-Coach und Assistent Offensive Coordinator anfangen. Diese Zeit hat mir sehr viel gebracht, ich hab irrsinnig viel gelernt und mich auch persönlich wirklich weiterentwickelt.
Dass mir dann 2019 der Headcoach-Job angeboten wurde, hat mich natürlich auch sehr stolz gemacht, und ich bin für diese Chance auch sehr dankbar!
Nach zwei Saisonen Headcoach und Offensive Coordinator hab ich aber aufgehört, weil dieser Job, wenn man ihn gut machen möchte, extrem viel Zeit in Anspruch nimmt, und ich, wie schon gesagt, drei Kinder habe – das hätte ich nicht mit gutem Gewissen vereinbaren können.
Dann war es ein reiner Zufall, dass mich Kippi (Christoph Kipperer, sportlicher Leiter der Graz Giants Sektion Football) gefragt hat, ob ich als OL-Coach zu den Giants zurückkommen möchte. Es freut und ehrt mich sehr, dass ich das Vertrauen bekommen habe, die O-Line in der AFL coachen zu dürfen!“

 

 

 

Was gefällt dir an der O-Line so gut?

 

DF: „Warum ich die O-Line liebe, ist, weil das eine der wenigen Positionen ist, wo man mit seinen „Brüdern“ eine Einheit ist. Das sind 5 Leute, die sich bis aufs Letzte vertrauen müssen und sich in jeder Lage gegenseitig unterstützen, helfen und füreinander kämpfen. Dass ich jetzt die Position, die ich gelernt und geliebt habe, coachen und meine Erfahrungen weitergeben darf, erfüllt mich sehr.“

 

 

 

Und was macht den Sport American Football generell für dich so besonders?

 

DF: „Football ist einfach ein geiler Sport. Ob du groß, klein, dick, dünn, stark oder schnell bist, es gibt für jeden eine Position! Es ist ein Teamsport, bei dem jeder für jeden kämpft. Eine zweite Familie, wo Freundschaften fürs Leben entstehen!“

 

 

 

Was bedeutet es für dich, wieder bei den Giants zu sein?

 

DF: „Die Giants sind wie eine zweite Familie für mich. Und ja, auch in einer Familie gibt es immer wieder Höhen und Tiefen. Aber das Schöne daran ist, dass man auch nach 5 Jahren wieder sofort aufgenommen wird. Das ASKÖ-Stadion ist meine zweite Heimat. In den Jahren, in denen ich nicht bei den Giants war, hatte ich immer ein Kribbeln im Bauch, wenn ich beim Stadion vorbeigefahren bin. Und als ich dann das erste Mal als Coach wieder das Office betreten hab, war das ein unglaublich schönes Gefühl!“

 

 

 

Was waren deine besten Momente und größten Erfolge?


DF: „Zu den besten Momenten zählt auf jeden Fall die EM 2014 in Österreich. Die Spiele in der UPC-Arena waren schon extrem cool, aber das Finale im Ernst-Happel-Stadion war die Draufgabe! Es war unglaublich, vor fast 28000 Menschen zu spielen, sowas hab ich noch nie erlebt und werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr erleben.
Meine größten Erfolge waren sicher die Auszeichnungen, die ich beim Juniorennationalteam bekommen hab: Ich war EM Allstar-Team Center und WM Allstar-Team Center.
Das hat mich wirklich sehr geehrt und mir einen immensen Push gegeben, weiter hart zu arbeiten und noch besser zu werden.“

 

 

 

 

Was erwartest du dir von dieser Season?

 

DF: „Ich erwarte mir, dass wir als Team zusammenwachsen. Viele Veteranen haben das Team verlassen, deshalb können jetzt junge Spieler Führungsrollen übernehmen, was sie sicher voranbringen kann.
Weiters ist natürlich der Austrian Bowl das Ziel, worauf wir alle hinarbeiten.
Wir alle werden unser Bestes geben, um dieses Ziel auch in die Realität umzusetzten und den Titel nach langer Zeit wieder nach Graz zu holen!“

 

 

 

Foto: Kunzfeld & Kunzfeld